Silence, Sound Installation (2012)

Die ortsspezifische Soundinstallation Silence, bestehend aus einer Gebetsbank, über die ein Hörstück rezipiert werden kann, beschäftigt sich mit dem Kloster als Ort der Stille und Transzendenz. Der Besucher kann sich niederknien, nimmt inmitten des Ausstellungsraums die Pose einer kirchlichen Zeremonie ein und wird mit seinem Körper zum Bestandteil der Arbeit. In die Armauflage sind speziell entwickelte Körperschall-Lautsprecher eingebaut. Stützt der Besucher seine Ellbogen dort auf und legt die Handflächen an die Ohren, werden die Schallwellen über seine Knochen weitergeleitet und für ihn hörbar. Mit einer Geste, die nach innen verweist, hält er sich gewissermaßen die Ohren zu, um hören zu können. Zu hören ist die Stimme eines Paters, der über das spricht, was schwerlich in Worte zu fassen ist: das Schweigen. Im Regelwerk der Benediktiner, der „Regula Benedicti“, wird die Bedeutung des Schweigens in seiner spirituellen Dimension hervorgehoben, als Form und Zeichen der Demut gegenüber Gott. Im klösterlichen Tagesablauf prägt das Schweigen als Ritual das gemeinschaftliche Leben. Doch steht der Mönch in Zeiten der globalen Kommunikation, die auch vor den Klostermauern nicht halt macht, vor neuen Fragen: wo verlaufen die Grenzen zwischen Innen und Aussen, zwischen Kontemplation und Partizipation an der heutigen Gesellschaft?


The site specific sound installation Silence made out of a prayer bench lets you listen to a audio piece that deals with the monastery being the place of tranquility and transcendence. The visitor can knee down in a ritual ceremonial pose in the midst of the exhibition room. His body becomes a component of the installation. The arm depositions have built in special audio transducers. If the visitor places his elbows in these arm depositions and presses his hands against his ears his bones will transmit the sound waves letting him being able to hear it. With this gesture referring to ones inner self he covers up his ears in order to hear. You can listen to the voices of a padre talking about, what is not so easy to define in words: silence. In the system of rules of the Benedictines, also called the „Regula Benedicti“, the meaning of silence is being highlighted in its spiritual dimension, as form and mark of the humility in front of God. In the monasterial daily routine silence as a ritual shapes the community's life. But in times of global communication, that wouldn't even stop in front of cloister walls, the monch is beeing challenged by new questions: where are the borderlines between inside and outside, between contemplation and participation in today's society?


*Eichenholz, Leder, PVC, 2 Körperschall-Lautsprecher, Audio Player, Verstärker, 80 x 60 x 110 cm